Scham und Schuld

Scham und Schuld wirken in uns und allen Bereichen unseres Alltags, auch wenn wir uns dessen kaum bewusst sind. Sie sind in den Schatten gedrängt. Es ist unangenehm, Scham und Schuld zu fühlen und anzusprechen, lieber versuchen wir diese Gefühle zu vermeiden.

Hier sind ein paar Beispiele für verdeckte oder direkte Scham- und Schuldgefühle.

• Mir ist immer wieder etwas peinlich, ich werde rot
• ich schäme mich für das Verhalten von anderen, ich kenne „Fremdschämen“
• ich übergehe das Schamgefühl meines Gegenübers, weil ich mich mit meinen eigenen aufkommenden Gefühlen nicht halten kann
• oft habe ich ein schlechtes Gewissen, sog.“Gewissensbisse“
• ich bereue immer wieder, was ich gesagt habe
• ich rechtfertige mich, fühle mich verpflichtet mich zu entschuldigen
• ich kenne den Ausspruch „schäm dich, sowas macht man nicht“
• es fällt mir schwer meinem Gegenüber ins Gesicht, in die Augen zu schauen
• ich könnte in den Erdboden versinken
• ich bin schüchtern

Kein Mensch wird mit Scham und Schuld geboren. Vielmehr übernehmen und entwickeln wir diese Gefühle auf Grund der Botschaften unserer Eltern und unserer Umwelt um emotional und physisch zu überleben.

In diesem Seminar werden wir uns aus Sicht der Identitätsorientierten Psychotraumatheorie und Therapie IoPT aufmachen über Selbstbegegnungen die Ursache der ungesunden Scham- und Schuldgefühle zu erkunden und zu fühlen. So kann sich ein gesunder Weg bahnen für sich einzustehen, hin in ein selbstbestimmtes gesundes Ich.

Zu Beginn wird es einen kleinen Vortrag zum Thema Scham und Schuld geben. Die Selbstbegegnungen werde ich begleiten mit Erklärungen und Hinweisen um so Licht ins Dunkle der Gefühlsverwirrungen zu bringen.

Ich bin der Auffassung, dass reiner Wille zur Veränderung nicht ausreicht. Im Gegenteil, er kann die Gefühle von Scham und Schuld noch verstärken, und uns noch mehr von unserer Lebendigkeit abschneiden. Veränderung braucht die Verbindung zu uns selbst, indem wir uns spüren und den Mut aufbringen, sich zu öffnen für sich selbst.